Wirkprinzip IV: körperliche und geistige Entspannung

Wirkprinzip IV – körperliche und geistige Entspannung

Ebenso, wie wir zwei Blutkreisläufe haben, ziehen in unserem Körper zwei verschiedene Nervensysteme an den »Strippen« unseres Lebens: das somatische und das vegetative Nervensystem. Dass letzteres nicht aus der Balance kommt, ist weiterhin grundlegend wichtig für unser Wohlbefinden. Angesichts der zahllosen Aufgaben, die das vegetative Nervensystem zu erfüllen hat, werden Sie das gleich gut nachvollziehen können. Ist das vegetative Nervensystem nämlich nicht mehr ausgeglichen, kann es auf all den Ebenen zu Störungen kommen, an denen es seine Hebel ansetzt. Und das ist eine ganze Menge...

Das somatische heißt auch willkürliches Nervensystem, da es zum größten Teil unserer willentlichen Kontrolle unterliegt. Das heißt, wir können dieses System bewusst durch unseren Willen steuern. Vereinfacht gesagt, regelt das somatische Nervensystem all jene Funktionen, die für die aktiven Beziehungen zu unserer Außenwelt nötig sind. So steuern wir unter anderem sämtliche Bewegungen, fachlich Motorik genannt, damit. Wenn Sie einen Hechtsprung in den Swimmingpool machen oder jemandem die Hand schütteln, ist Ihr somatisches Nervensystem am Werk.

Das vegetative Nervensystem wird dagegen auch das unwillkürliche oder autonome Nervensystem genannt. Das kommt daher, dass es für die Funktionen zuständig ist, die wir nicht bewusst steuern können: Diese unterliegen nicht unserem Willen, sondern erfolgen eben unwillkürlich. Zu den Vorgängen, die unter der Regie des vegetativen Nervensystems – kurz VNS – stehen, gehören zahlreiche lebenswichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck und Verdauung. Daneben unterliegen auch das Gefäß- und Hormonsystem der Regulation durch das VNS.

Diese und die vielen weiteren Funktionen des VNS sind automatisch ablaufende Vorgänge und willentlich nicht oder nur begrenzt beeinflussbar – so können wir bekanntlich nicht selbst beschließen, dass unser Herz langsamer schlägt oder aber der Speisebrei schneller durch unseren Dünndarm zieht. Von daher kommt dem VNS eine so zentrale Rolle für unsere Gesundheit zu.

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Die Aufgaben des VNS teilen sich drei Einheiten, jeweils zuständig für unterschiedliche Einsatzbereiche: der Sympathikus und der Parasympathikus sowie das Darmnervensystem, medizinisch: enterisches Nervensystem. Sympathikus und Parasympathikus sind Gegenspieler mit entgegengesetzten Wirkungen – der eine regt an und aktiviert, während der andere entspannt und regeneriert. So macht uns der Sympathikus leistungsbereit. Er sorgt dafür, dass unser Herz schneller schlägt und dass unsere Atemwege weiter werden, damit wir tiefer atmen und mehr Sauerstoff tanken können. Der Parasympathikus bringt uns dagegen zur Ruhe. Er kümmert sich um alles, was unserer Regeneration und Erholung dient. Unter anderem verlangsamt er den Herzschlag, beruhigt die Atmung und bringt unsere Verdauung ins Rollen. Dabei bekommt der Parasympathikus tatkräftige Unterstützung vom Darmnervensystem. Dessen Nervenstränge liegen zwischen den Muskeln in den Wänden von Dünn-, Dick- und Mastdarm.