Wie wirkt nun die Andullation auf den Schmerz?

Wie wirkt nun die Andullation auf den Schmerz?

Die Andullation ermöglicht eine neurophysiologische und hormonelle Überlagerung von Schmerzsignalen. Die mechanische Vibration löst in erster Instanz angenehme und somit positive Signale in unserem Körper aus, welche die negativen geprägten Signale des Schmerzes verdrängen. Durch diese Überlagerung erhält unser Gehirn immer mehr positive Signale, welche den Schmerzdominant überlagern und lindern. In zweiter Instanz sorgt die Andullation bei regelmäßiger Anwendung für eine Produktion von körpereigenen Hormonen (Endorphine). Endorphine sind als „körpereigene Schmerzmittel“ bekannt, die eine sehr starke schmerzüberlagernde Wirkung haben.

Schmerzempfindung vs angenehme Gefühle

Das Gehirn nimmt die Vibrationen der Andullation als ein angenehmes Gefühl wahr und leitet diese auf bevorzugten Nervenbahnen an das Rückenmark weiter. Gleichzeitig registriert das Gehirn auch die Schmerzsignale der spezifischen Nervenzellen die für den Schmerzreiz zuständig sind. Grundsätzlich ist anzumerken: Wenn die empfindlichen Nervenzellen stimuliert werden, wird ein elektrischer Signal (Aktionspotential) erzeugt, welches über das Rückenmark umgehend an das Gehirn gesendet wird. Aber im Gegensatz zu den angenehmen Empfindungen der Andullationstechnik, werden Schmerzempfindungen auf einem langsameren Weg entlang der dünnen Nervenbündel A-Delta (A ) und den C-Fasern gesendet. Mit anderen Worten empfängt das Gehirn die angenehmen Informationen der Andullation in einer schnelleren Weise als die unangenehme Empfindungen wie z. B. den Schmerz. Um diesen komplexen Mechanismus verstehen zu können, ist es notwendig die Theorie des Gate Control Systems näher zu betrachten.

Die Gate-Control-System

Das Rückenmark wird kontinuierlich durch verschiedene eingehende Nervenimpulse, die an das Gehirn weitergeleitet werden müssen, bombardiert. Die Reize sowohl der Vibrationen als auch der Schmerzempfindungen treffen auf Ebene des Rückenmarks aufeinander und werden dort gegeneinander verrechnet. Dort existiert ein so genanntes „Gate-System“, durch das die Aktionspotentiale aus den angenehmen Empfindungen schneller als die von den schmerzhaften Empfindungen weitergeleitet werden. Dies wird durch die Anwesenheit der sogenannten T-Zellen oder Übertragungszellen ermöglicht. Diese Zellen können zum Verkehrspolizisten verglichen werden: Informationen aus angenehmen Sinnesreize (durch die schnellere A-beta Nervenfasern) wird Priorität in Bezug auf die Informationen aus den Schmerzreizen gegeben. Darin begründet sich die schmerzlindernde Wirkung von Andullation. Durch diesen Filter des Gate Systems im Rückenmark wird den Informationen aus den angenehmen Gefühlen der Andullation eine bevorzugte Weiterleitung eingeräumt. Folgerichtig bedeutet dies, dass die unangenehmen Impulse der Schmerzregion langsamer zu den höheren Gehirnzentren gelangen als die angenehmen Impulse. Das Gate-System kann sogar die Weiterleitung von unangenehmen Informationen komplett blockieren. Dies erklärt, warum Andullation Schmerzen lindern kann und warum Schmerzen sogar ganz verschwinden können.

Endorphine

Andullation sollte grundsätzlich regelmäßig angewendet werden. Hierbei besteht aber die Gefahr, dass die Vibrationen der Andullation nicht mehr wahrgenommen werden. Ein Gewöhnungseffekt tritt ein. Die angenehmen Empfindungen werden in der Folge nicht mehr über die schnellen A-Beta-Fasern weitergeleitet. Die T-Zellen kommen zur Ruhe. Mit anderen Worten, es wird nicht mehr zwischen den verschiedenen Signalen unterschieden. Die langsamere Schmerzinformationen (über die A-Delta; und C-Fasern) durchläuft wieder den Filter und Schmerzen sind wieder spürbar. Beispielsweise werden Berufe und Aktivitäten die zur Routine geworden sind, oft als eintönig erlebt. Ihre stimulierende Wirkung und Einfluss sind verringert. Die meisten physiologischen Prozesse im Körper entwickeln sich in der gleichen Weise. Ein bekanntes Beispiel ist die Beobachtung, dass die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln schließlich seine analgetische Wirkung verliert.

Die Andullations-Technologie ist mit einem ausgeklügelten System versehen, dieses Problem der Gewöhnung zu vermeiden, indem die Amplitude und/oder Frequenz der mechanischen Schwingungen stetig verändert werden. Dieses System stimuliert die sensorischen Nerven in unserer Haut durch stochastisch modulierte Schwingungen und vermeidet somit die Gewöhnung durch identische und eintönige Vibrationen.

Somit registriert unser Körper stets angenehme Sinnesinformationen, so dass die schmerzlindernde Wirkung anhält. Daher sollte Andullation regelmäßig und für eine ausreichende lange Zeit (etwa 20 Minuten) angewandt werden. Wirkt dies über mehrere Wochen führt dies zu der Freisetzung von körpereigenen Morphinderivaten - den Endorphinen. Diese Hormone bleiben recht lange Zeit (im Durchschnitt einen halben Tag) im Blutkreislauf. Endorphine reduzieren Schmerzen auf natürliche Art und Weise. Sie tun es effizienter ist als die Mechanismen des Gate-Systems.

Endorphine sind keine Drogen. Die hohe Produktion dieser körpereigenen Hormone ist der Grund, warum Triathleten weniger Schmerzen und mehr Freude während der Durchführung ihrer anstrengenden Sportart empfinden. In den klinischen Untersuchungen von KOLEV konnten bei Diabetespatienten mit Polyneuropathie signifikante Verbesserungen des Schmerzempfindens sowie auch eine gesteigerte Sensibilität gegenüber Hautreizen festgestellt werden.

„As a result of the Andullation massage treatment of the steps of the patients suffering from distal neuropathy, their clinical picture and quality of life have improved considerably. The best result was achieved with the present sensory violations”.

“The Andullation therapy has its significant place in the treatment of patients suffering from distal neuropathy and it is to be used in our physical- therapeutic practice”.

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Aus der statistischen Datenanalyse von BÖS & SCHMIDT aus über 6000 Fragebögen mit auswertbaren 4225 Probanden konnten ebenso deutliche Schmerzreduktionen durch die Anwendung der Andullation aufgezeigt werden. Die Teilnehmer der Anwenderbefragung waren im Mittel 60,5 ± 12,5 Jahre alt und hatten einen durchschnittlichen BMI von 27,4±5,1.

Die Ergebnisse zeigen, dass die richtige Schmerzklientel erreicht werden konnte und dass bereits der erste Kontakt mit dem Andullationstherapie-System für viele der potentiellen Kunden erfolgversprechend ist.

Am erfolgversprechendsten ist die Therapie bei Personen die starke Schmerzen und eine lange Therapiegeschichte hinter sich haben.

Grundlegende Forschungsarbeiten über die physiologischen Wirkungen, insbesondere auf das subjektive Schmerzempfinden der Andullationstherapie, wurden schon 2004 vom ambulanten Rehabilitationszentrum SPOREG durchgeführt.

Dazu wurden 40 chronische Rückenpatienten aus dem Patientengut des ambulanten Rehabilitationszentrums ausgewählt und im Rahmen eines Placebo kontrollierten, doppelblinden Untersuchungsansatzes analysiert. Im Fokus der Beobachtung standen dabei die Rumpfbeweglichkeit, der Tonus der Rückenmuskulatur, die Körperflüssigkeitsverteilung und das subjektive Schmerzempfinden. Nach einer homogenen Gruppeneinteilung wurden 20 Probanden direkt mit der Andullationstherapie behandelt - 20 weitere Probanden unterzogen sich einer Placebo-Behandlung. Die Studie belegt deutlich die Verbesserung der Rumpfbeweglichkeit, eine tiefenmuskuläre Spannungs- und Schmerzreduktion und eine Anregung der Körperflüssigkeitszirkulation derjenigen Probanden, die mit Andullation behandelt wurden. In den umfangreichen Untersuchungen über die physiologischen Effekte der Andullation konnten Gebel & Stutz bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen einen signifikanten Rückgang des Schmerzempfindens registrieren.