Faszien

Faszien -synchrone Systeme, stabile Systeme                                                        

Die vorangegangenen Kapitel haben aufgezeigt, wie es der Andullationstherapie gelingt, den Informationsfluss zwischen den Zellen wieder in Gang zu setzen und so den Weg zur Quelle der Gesundheit zu ebnen. Im Folgenden geht es nun darum, wie von dieser Synchronisierung der Systeme in der Praxis zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit zu profitieren ist: Der gezielte Einsatz der Andullationstherapie gegen zahlreiche Beschwerden.

 

Die Botschafter des Körpers

Unscheinbar und lange in ihrer Bedeutung unterschätzt durchziehen sie den gesamten Körper: die Faszien, ein komplexes Netzwerk zahlloser Mal dickerer, mal dünnerer Stränge aus Bindegewebe. Indem sie sämtliche Strukturen des Organismus in sich einhüllen, geben sie ihnen Form und Halt mit durchschnittlich 20Kg.

Doch die Faszien können noch mehr, was von hohem Wert ist.

Da sie in allen Bereichen des Körpers zugegen sind, stellen sie weit reichende Führungsbahnen bereit: Verbindungswege, auf denen die Zellen ungehindert miteinander kommunizieren können. Damit legen die Faszien das Fundament, auf dem die Andullationstherapie aufbaut – die Voraussetzung für deren umfassenden Wirkungen.

 

Multifunktionelle Binden

Er ist gewissermaßen der »Hardliner«: der Bewegungsapparat mit Wirbelsäule, Knochen, Gelenken und Muskeln ist die feste Stütze des Körpers. Was all diese Einzelteile verbindet und ihnen eine funktionelle Struktur verleiht, sind die so genannten Faszien. Zu Deutsch die Binden – so lautet die Übersetzung des Begriffs »Faszien«.

Dieser Reigen aus Hüllen, Strängen und Schichten gefertigt aus elastischem Bindegewebe »verpackt« ganze Muskel- und Organbereiche ebenso wie einzelne Bausteine. Damit formt er eine Art dreidimensionales Abbild des Körpers: Könnte man in ihm alles entfernen, was von den Faszien umhüllt ist, bliebe dennoch seine räumlich geordnete Gestalt exakt zu erkennen. Neben ihrem an sich bereits beachtlichen Job als Formgeber nehmen die Faszien noch weitere Aufgaben wahr, und ebenso sehr wichtige.

 

Aufgeweckt aus dem Dornröschenschlaf

Über lange Zeit hinweg führte das vielseitige Netzwerk ein Schattendasein in der Medizin. Als bindegewebiges Beiwerk mit fraglichem Nutzen wurden die Faszien stiefmütterlich behandelt. Doch seit einigen Jahren sind sie aus ihrem Dornröschenschlaf aufgewacht. Inzwischen beschäftigen sich immer mehr Wissenschaftler mit ihnen und den enormen Möglichkeiten, die sie bergen. Bereits jetzt ist klar, das sich mit dem wachsenden Verständnis der Faszien neue Wege in der Diagnose und Behandlung zahlreicher Erkrankungen eröffnen. Nicht umsonst gibt es mittlerweile auch internationale Kongresse, die sich ausschließlich den einstmals verkannten Bindegewebsstrukturen widmen. Dabei werden interessante Erkenntnisse präsentiert. So beispielsweise auf dem Kongress 2009 in Amsterdam, wo eindrucksvoll belegt wurde, dass die Faszien keineswegs nur ein passives Gebilde sind – ganz im Gegenteil.

Bei ihrer Arbeit können die Faszien-Forscher auch auf Daten von Kollegen zurückgreifen, die sich unbeeindruckt vom wissenschaftlichen Mainstream schon vor einigen Jahrzehnten mit dieser Materie befasst haben. Besonders im Bereich der Biomechanik war man hier rege tätig. Beispielsweise zeigte der Biomechanik-Experte Dr. Serge Gracovetsky, dass die Faszien des Rückens einen Löwenanteil an der Arbeit zum Halt der Wirbelsäule beisteuern. Damit wurde verständlich, weshalb die Kräftigung der Rückenmuskulatur allein für sich nicht allen Patienten mit Rückenschmerzen hilft.

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Brückenschlag vom Scheitel bis zur Sohle

Wie das jüngste Forschungstreiben offenbart, können Faszien eine ganze Menge. Unter anderem reagieren sie auf anhaltende Belastungen, indem sie sich verdicken und verdichten. Eine kluge Maßnahme, um stabiler zu werden. Ebenso können sich die Faszien zusammen ziehen und dehnen. Eine Fähigkeit, die bis dato einzig den Muskeln vorbehalten galt. Weiterhin nehmen sie Druck, Wärme und Kälte sowie elektrische Ströme wahr. Entsprechend lassen sich die Bindegewebshüllen durch die gezielte Anwendung derartiger Reize beeinflussen – auch zu therapeutischen Zwecken.

Derzeit rückt noch eine weitere Funktion der Faszien immer mehr in den Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses. Diese ist auch und vor allem für die Andullationstherapie immens bedeutsam. Wie erwähnt, sind die Faszien das Basis dafür, dass diese ihre vielfältigen Wirkungen im gesamten Körper entfalten kann. Denn indem diese Bindegewebe sämtliche Systeme und Gewebe umhüllen und auf diese Weise miteinander verbinden, schlagen sie Brücken zwischen allen Strukturen des Körpers. Diese ziehen sich nahtlos von Kopf bis Fuß über zahlreiche Stationen hinweg durch. Damit bilden die Faszien weit läufige Verkehrswege, über die alle Bereiche des Organismus zu erreichen sind. Diese Bahnen werden sehr treffend fasziale Ketten genannt: Wie die einzelnen Glieder einer Kette verbinden die einzelnen Faszien die verschiedenen Körperabschnitte miteinander. Das ist auch der Grund, weshalb beispielsweise eine Verletzung am Knie an weiter entlegenen Bereichen wie etwa am Nacken zu Beschwerden führen kann. Die zugegeben weniger angenehme Auswirkung des faszialen Netzwerkes. Dessen positiver und auch für die Andullationstherapie grundlegend wichtiger Effekt ist, dass deren heilenden Informationen über den Brückenschlag vom Scheitel bis zur Sohle weiter geleitet werden.

 

Mittler zwischen den Zellen

Die faszialen Ketten sind genau genommen Mittler zwischen den Zellen. Schließlich bestehen sämtliche Strukturen aus diesen kleinsten Einheiten des Lebens. Da die Faszien innere Brücken bauen, bringen sie auch sämtliche Zellen in Kontakt miteinander. Damit ermöglichen sie einen permanenten Austausch von Botschaften innerhalb des gesamten Körpers – vergleichbar den Hormonen und den Nervenbotenstoffen, die Informationen kreuz und quer empfangen und senden.

Denn, wie die Forschung inzwischen weiß, sind die Faszien sehr eng mit dem Nervensystem verbunden. Allgegenwärtig im ganzen Körper erstatten sie dem Gehirn pausenlos Bericht, was sich in den einzelnen Bereichen tut: Ob alles in Ordnung ist oder ob irgendwo Druck und Spannung auf eine Faszie einwirkt. Der aktuelle Status quo gelangt ständig auf dem neuesten Stand an die oberste Schaltzentrale, die dann auf etwaige Störungen umgehend reagieren kann. Auch Engpässe in der Blut- und damit der Sauerstoffversorgung werden von den Faszien zügig aufgespürt und  gemeldet.

Vor diesem Hintergrund wird klar, weshalb die Faszien eingangs als Botschafter des Körpers bezeichnet wurden. Und weshalb sie der Andullationstherapie das Fundament für ihre umfassende Wirksamkeit legen. Schließlich ist es dank des körperweiten Faszien-Netzwerks erst möglich, dass die Informationen, welche über die Frequenzen eingekoppelt werden, überall hin weiter wandern können – von einer Zelle zur anderen.