Ein möglicher weiterer Wirkmechanismus (VI: Fasziale Dehnung)

Ein möglicher weiterer Wirkmechanismus (VI: Fasziale Dehnung)

Von Kopf bis Fuß vernetzt - Unscheinbar durchziehen sie unseren gesamten Körper: die Faszien, ein Netzwerk zahlloser Stränge aus elastischem Bindegewebe. Diese »verpacken« ganze Muskel und Organbereiche und geben ihnen damit Form und Halt. Doch die Faszien können noch mehr. Da sie sämtliche Gewebe umhüllen und so miteinander verbinden, schlagen sie Brücken zwischen allen Strukturen unseres Körpers. Diese ziehen sich nahtlos von Kopf bis Fuß über zahlreiche Stationen hinweg durch. Damit bilden die Faszien weitläufige Verkehrswege, über die alle Bereiche unseres Organismus zu erreichen sind. Diese Bahnen werden sehr treffend fasziale Ketten genannt:

Wie die einzelnen Glieder einer Kette verbinden die einzelnen Faszien die verschiedenen Körperabschnitte miteinander. Auf diese Weise können auch heilende Wirkungen vom Scheitel bis zur Sohle weitergeleitet werden.

Diese bestehen aus Zellen, umgeben mit einer Bindegewebsschicht, zusammen mit elastischen Fasern und Muskelfasern. Hierdurch sind die Gefäße in der Lage, sich zusammenzuziehen um damit die Lymphflüssigkeit zu bewegen. Die Gefäße sind mit Ventilen versehen. Der Raum zwischen zwei Ventilen wird als Fach bezeichnet. Die Ventile richten sich nach dem Fluss aus. Damit wird die Flüssigkeit nur in einer Richtung passiert. Wie dies auch in den Venen der Fall ist. Der Antrieb der Lymphflüssigkeit findet sequentiell in Teilabschnitten statt. Sobald ein sogenanntes Fach gefüllt ist und die Wände gedehnt werden, kommt es zu einer reflektorischen Kontraktion der Muskeln und die Lymphflüssigkeit gelangt dann über die Ventile in die nachfolgende Kammer. Ein wichtiger Punkt ist, dass der Druck auch auf den Lymphgefäßen von außen einwirkt, weshalb Andullation hier eine wichtige Funktion beigemessen wird. Diese großen Lymphgefäße schließlich münden in noch größere Gefäße, die als Lymphkollektoren bekannt sind. Die Lymphkollektoren tragen die Lymphflüssigkeit einem der Lymphknoten / Ganglia zu, wobei die Reinigung der Lymphflüssigkeit erfolgt.

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Die gereinigte Lymphflüssigkeit gelangt dann wieder in den Kreislauf. Bei einem Überschuss an Lymphflüssigkeit im Gewebe führt dies unwiederbringlich zu einem Ödem. In diesem Fall ist es von größter Bedeutung, dass die aufgestaute Lymphe so schnell wie möglich abgelassen werden kann, zusammen mit den schädlichen Abfallprodukten und Proteinen. Dies wird in der Regel durch eine hochspezifische Form der Massage, bekannt als manuelle Lymphdrainage, gewährleistet. Es hat sich eindeutig gezeigt, dass diese spezielle Form der Massage den Fluss der Lymphe beschleunigt und so hilft, ein Ödem zu verhindern.

Forschungen, die im Rahmen einer Doktorarbeit an der Freien Universität in Brüssel (Pastouret, F. 2012-2016) durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Andullationstherapie auch eine erhebliche positive Auswirkungen auf den Fluss der Lymphe hat.

Die Andullation stimuliert nachweislich den Lymphfluss und setzt diesen in Gang. In der Folge sorgt die Andullation zum einen für einen besseren Stoffwechsel auf der Seite des Lymphsystems und zum anderen für ein stabileres Immunsystem, indem Krankheiten durch die Entsorgung von Krankheitserregern vorgebeugt wird.