Unspezifischer Rückenschmerz

Unspezifischer Rückenschmerz

In vielen Fällen wird die Diagnose „unspezifischer Rückenschmerz“ gestellt.

Der Begriff ist lediglich dem Umstand geschuldet, dass sich bestimmte Ursachen von akuten und chronischen Rückenschmerzen apparativen Untersuchungen entziehen. Häufig stecken muskuläre Verspannungen oder Bandveränderungen dahinter.

Falsch ist es aber zu glauben, alles was ich auf einem Röntgenbild sehe, habe etwas mit diesem Schmerz zu tun. (Dr. Michael Überall, im Interview der Ärztezeitung). Schnell werden da kausale Zusammenhänge interpretiert die zumeist einen falschen therapeutischen Weg einschlagen lassen. Hier spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Ein Gewebe mal wieder in die Hand zu nehmen, das muskuläre Rückenprofil sich anzuschauen und ein intensives Gespräch mit dem Patienten über die Rahmenbedingungen des Alltags zu führen ist in der heutigen Taktrate der Sprechzeiten untergegangen.

Bildgebung braucht es oft nicht, heißt es in Leitlinien.

Apparative Untersuchungen so Dr. Überall sind dann angezeigt, wenn der Krankheitsverlauf, die Anamnese und/oder die körperliche Untersuchung Hinweise darauf geben, dass eine strukturelle Veränderung vorliegt.

Im Alltag erleben wir leider oft das Umgekehrte so Dr. Überall: Zuallererst wird die Wirbelsäule geröntgt. Dann finden sich irgendwelche radiologischen Veränderungen und es wird ein kausaler Zusammenhang zum Beschwerdebild des Patienten angenommen. In Wirklichkeit ist dieser aber sehr selten gegeben.

In Abhängigkeit vom Alter lassen sich bei bis zu 80 Prozent der Gesunden Bandscheibenvorwölbungen finden, bei 40 bis 50 Prozent Bandscheibenvorfälle – wohlgemerkt bei Menschen ohne Rückenbeschwerden!

Wenn bislang gesunde Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Bildgebung Wirbelsäulenveränderungen aufweisen, einen akuten Kreuzschmerz erleben, eine der häufigsten Gesundheitsstörungen überhaupt, und wenn dann der Arzt diese kausale Zuordnung betreibt, dann beginnen die Fehlbehandlungen.

90 % der deutschen Bürger wünschen sich jedoch eine Kombination zwischen alternativen und konservativen Behandlungsmethoden. Folgerichtig sollten neben einer ärztlichen Abklärung der Ursachen von Rückenschmerzen zunächst konservative Therapien zu Beginn der Behandlung von Rückenschmerzen stehen. In der Regel helfen zu Beginn Schmerzmittel und dosierte angeleitete Belastungen durch den Physiotherapeuten. Schonungen sind da eher kontra produktiv.

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Was vor vielen Jahren noch Gültigkeit hatte – Röntgen - Spritzen / Medikamente - Schonung – Ruhe usw. ist heute schon überholt.

Wer regelmäßig etwas für seinen Rücken tut kann dem wieder Aufkommen von Rückenschmerzen vorbeugen. Folgerichtig sollte die tägliche Körperpflege auch der Prävention von Rückenschmerzen dienen. So wie Zähneputzen und das Duschen zum Alltag gehören sind gymnastische Übungen wie Dehnungen bzw. Mobilisationen der beste Schutz vor Rückenschmerzen.

Wieder mehr Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist der richtige Weg. Die eigene Gesundheit abzutreten an ein System das nur verwaltet, birgt hohe Gefahren und führt zur Hilflosigkeit. Der Self-Care Gedanke ist leider schon wieder in Vergessenheit geraten. Jetzt heißt es wieder aktiver zu werden und etwas für die Rückengesundheit zu tun. Selbst ein regelmäßiger strammer Spaziergang ist da schon sehr hilfreich.