Übersicht zu Lymphstau
Bei einem Lymphödem handelt es sich um eine sichtbare Weichteilschwellung. Diese ist dadurch bedingt, dass Lymphe in dem betreffenden Bereich nicht mehr abtransportiert werden kann. Aus diesem Grund spricht man im Zusammenhang mit einem Lymphödem auch von einer Lymphstauung. Diese tritt vorwiegend an Armen oder Beinen auf, mitunter können auch mehrere Gliedmaßen und sogar der Gesichtsbereich betroffen sein.
Ein Lymphödem ist eine vergleichsweise seltene Erkrankung. Sie tritt häufiger bei Frauen auf als bei Männern.
Ursachen und Symptome von Lymphstau
Ursachen

Lymphstau
Die Ursache eines Lymphödems ist stets eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe. Warum es allerdings dazu kommt, dass die Lymphe nicht mehr abfließen kann oder aber zu viel davon in das Gewebe eindringt und die Transportkapazität der Lymphgefäße überfordert, hat verschiedene Gründe. Entsprechend unterscheidet man auch das primäre von dem sekundären Lymphödem.
Das primäre Lymphödem kann zum einen angeboren, mithin genetisch bedingt sein. Die Vererbung erfolgt dabei meist zwischen den Frauen in der betreffenden Familie. Zum anderen kann die primäre Form ganz spontan auftreten. Diese zufälligen und vereinzelten Lymphödeme gehen auf Veränderungen innerhalb der Lymphgefäße zurück.
Das sekundäre Lymphödem stellt sich, anders als das primäre, immer in Folge einer anderen Erkrankung ein, weshalb man es auch eine erworbene Lymphstauung nennt. Deren Ursachen können Operationen sein, in deren Zuge Lymphknoten entfernt werden mussten oder Strahlentherapien, die zu einem Verkleben der Lymphgefäßwände und damit zur Zerstörung dieser Gefäße führen. Weitere Ursachen für ein sekundäres Lymphödem sind Unfälle, Verletzungen, Infektionen sowie eine Wundrose, ein so genanntes Erysipel.
Symptome
Das primäre Lymphödem zeigt sich typischerweise in so genannten Kastenzehen: viereckig angeschwollene Zehen. Von diesen aus zieht sich der Lymphstau über die Knöchel hinauf zum Unter- und schließlich zum Oberschenkel. In zwei Dritteln der Fälle ist davon nur eine Körperseite betroffen. Tritt das primäre Lymphödem zweiseitig auf, dann sind die Schwellungen meist asymmetrisch ausgeprägt.
Die sekundäre Lymphstauung hat vollkommen gegensätzliche Symptome. Bei ihr bahnen sich die Schwellungen ihren Weg von den Achseln oder Leisten ausgehend den Körper abwärts. Dabei bleiben die Zehen und der Vorfuß allerdings meist von dem Lymphödem verschont. Charakteristisch für das sekundäre Lymphödem ist weiterhin, dass es stets nur einseitig auftritt – je nach dem, wo seine Ursache lokalisiert ist.
Sowohl beim primären wie beim sekundären Lymphödem kann es, bei einem ungünstigen Verlauf, zu Entzündungen und schlimmstenfalls zu einem Geschwür an den betroffenen Hautstellen kommen.